Die Speyerer Wählergruppe (SWG) äußert deutliche Kritik an dem neuen Podest, das für das Restaurant Wilma Wunder vor der Postgalerie errichtet wurde. Das 60 Quadratmeter große Podest ragt bis an die Straße und lässt kaum Platz für Fußgänger. Besonders für Rollstuhlfahrer wird die Situation zur Gefahr: Sie sind gezwungen, auf die stark befahrene Straße auszuweichen – ein Risiko, das angesichts des regen Bus- und Lieferverkehrs in diesem Bereich nicht hinnehmbar ist.
„Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer muss oberste Priorität haben“, erklärt Marc Vidmayer von der Speyerer Wählergruppe. „Mit diesem Podest wurde eine gefährliche Engstelle geschaffen, die den öffentlichen Raum unnötig einschränkt und vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen benachteiligt.“
Die Problematik wird durch die fehlende barrierefreie Rampe in die Postgalerie verschärft, die die SWG ebenfalls seit Längerem anmahnt. Trotz bestehender gesetzlicher Verpflichtungen, Barrierefreiheit zu gewährleisten, fehlt weiterhin eine Lösung, die Rollstuhlfahrern und anderen Menschen mit Einschränkungen einen sicheren Zugang ermöglicht.
Die von der Verwaltung und dem Betreiber der Postgalerie angebotenen Vorschläge zur Entschärfung der Situation stuft die SWG als „Luftschlösser“ ein: „Es reicht nicht, theoretische Lösungen zu präsentieren, die praktisch nicht umsetzbar oder wirksam sind. Die Verwaltung muss endlich konkrete, durchsetzbare Maßnahmen ergreifen.“
Die SWG fordert die Stadtverwaltung auf, das Podest umgehend auf seine Genehmigungsfähigkeit und Sicherheitsstandards zu überprüfen. Es dürfe nicht sein, dass kommerzielle Interessen vor die Sicherheit und Barrierefreiheit gestellt werden.
„Das Recht auf einen sicheren und barrierefreien öffentlichen Raum darf nicht zum Spielball von Interessen Einzelner werden. Wir erwarten, dass die Verwaltung ihrer Verantwortung gerecht wird und diesen Missstand schnellstmöglich beseitigt“, so die abschließende Forderung der Speyerer Wählergruppe.