Viele unterstützen den Vorschlag
der Verkehrsberuhigung am Postplatz und in der Gilgenstraße, um diese Gegend
weiter als Einkaufsstraße auszubauen. Das Wie und wie schnell ist allerdings
noch umstritten.
Die Speyerer Wählergruppe
spricht sich weiterhin für die Verkehrsberuhigung um den Postplatz und in der
Gilgenstraße aus. Wir halten dafür auch eine Sperrung der Gilgenstraße für den
allgemeinen PKW-Verkehr langfristig für sinnvoll, solange die Umleitung des
Verkehrs und die Erreichbarkeit der Geschäfte in der Gilgenstraße, sowie die
Wendemöglichkeiten in den neuen Sackgassen geklärt werden können. Uns ist es
wichtig, dass die Parkplätze in der Gilgenstraße für die dort ansässigen
Geschäfte erhalten bleiben, so dass diese weiter auch direkt mit dem Auto
angefahren werden können. Durchgangsverkehr hingegen hat keinen Platz in der
Innenstadt und soll auf die dafür vorgesehene Umgehungsstraße umgeleitet
werden. Eine sinnvolle begleitende Maßnahme wäre ein modernes Parkleitsystem,
direkt von den Ortseingängen aus und eine modernisierte
Parkraumbewirtschaftung, so dass der Verkehr in der Innenstadt gezielt
gesteuert wird.
Diese Beruhigung der
Gilgenstraße durch Sperrung der Durchfahrt am Postplatz kann nach Meinung der
SWG auf keinen Fall erreicht werden, bevor die Sanierung der Oberen Langgasse
nicht vollständig abgeschlossen ist. Auch sollte eine Sperrung nicht
schlagartig umgesetzt werden. Die Datenlage ist dafür einfach bisher deutlich
zu unklar. Unserer Meinung nach wäre eine gute Strategie die direkte Umsetzung
der Verkehrsberuhigung unter Erhalt der Durchfahrtsmöglichkeit.
Wir sehen folgende Maßnahmen
als zielführend für diese erste Stufe der Verkehrsberuhigung:
- Ein Verbot des Schwerlastverkehrs in der Gilgenstraße (nach der
Zulieferzeit der Hauptstraße)
- Rechts-Vor-Links für die Große Gailergasse und die Kapuziniergasse
- Einführen einer verkehrsberuhigten Zone um den Postplatz (ab Kapuzinergasse
bis Untere Langgasse) analog zum Domplatz
- Maßnahmen in Abstimmung mit dem Einzelhandel, den Gastronomen und den
Bürgern.
- Digitale Simulation der Verkehrsflüsse, mit gezielter Steuerung des Individual-Verkehrs
zu Parkplätzen.
- Ein Sofort-Maßnahmenpaket ab 2022 gemeinsam mit dem Handel, Gastronomie und
Bürgern, um die Innenstadt zu beleben. Z.B. Strand-Sommer auf dem Postplatz mit
Gilgenstrassen-Hauptstrassen-Fest mit Musik anstatt verkaufsoffener Sonntage.
Ziel dieser Maßnahmen ist
eine schnelle Verkehrsberuhigung auf der Gilgenstraße und am Postplatz, ohne
bauliche Veränderungen oder tiefere Eingriffe in die Verkehrsführung. So können
wir, die Verwaltung und die Bürgerschaft Erfahrung sammeln. Wenn dann weitere
Fakten vorliegen und offene Fragen zur möglichen Sperrung geklärt sind, können
wir auf diesen Erfahrungen aufbauen. Damit kann eine fundierte Entscheidung
über die Erweiterung der bisher bestehenden Fußgängerzone getroffen werden. Wir
gehen davon aus, dass durch ein solches Vorgehen auch die Akzeptanz in der
Bürgerschaft steigt, da auch sie erste konkrete Erfahrungen mit der Beruhigung
hat und sich so ein klareres Bild machen kann.
Wir unterstützen die
Vorgehensweise der Verwaltung „Sachen mal auszuprobieren“, nur unter dem
Aspekt, dass dieses Ausprobieren im Einklang mit Handel, Gastro und Bürgern auf
den Weg gebracht wird. Wir haben in unseren Gesprächen mit dem Herz Speyer, Betreibern
von Geschäften in der Gilgenstrasse eine hohe Bereitschaft signalisiert bekommen,
sich hier einzubringen. Für die Zukunft wünschen wir, dass bei solch massiv
eingreifenden Maßnahmen vorab diejenigen involviert werden, die direkt davon
betroffen sind. Nur so können Ideen von allen Seiten beleuchtet werden um zu
sehen, was sich lohnt auszuprobieren. Diese gemeinsam entwickelten Ideen können
dann nach einem Testzeitraum, z.B. 1 Jahr überprüft werden, um zu sehen ob das
gewünschte Ziel erreicht wurde oder gegebenenfalls die Entscheidung angepasst
werden müssen.