
Kommentar: Fachwissen statt Drehtür-Ehrenamt
Der Stadtrat hat entschieden: Das Ehrenamt des Fahrradbeauftragten soll künftig alle zwei Jahre neu ausgeschrieben werden. Mehr Transparenz und mehr Zugang für Interessierte – das ist das erklärte Ziel der Grünen. Ein nachvollziehbares Anliegen, doch der Beschluss greift zu kurz. Oder besser gesagt: Er greift daneben.
Der derzeitige Fahrradbeauftragte, Karl-Heinz Hepper, amtiert seit 15 Jahren – und das mit einer Expertise, die er sich über lange Zeit erarbeitet hat. Allein die verpflichtenden Qualifizierungsseminare ziehen sich über mehr als drei Jahre. Hepper selbst macht daher keinen Hehl daraus, dass eine derart kurze Amtszeit kaum realistisch ist. Wer Verantwortung bei Straßenbaumaßnahmen übernimmt, Gefahrenstellen bewertet und Verbesserungen fachkundig begleitet, braucht Erfahrung – nicht nur guten Willen.
Die Speyerer Wählergruppe hat aus genau diesem Grund gegen den Antrag gestimmt. Dr. Sarah Mang-Schäfer formuliert es deutlich:
„Es wird in Zukunft sehr schwierig sein, einen ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten zu finden, der solch eine Expertise aufweist. Auch stellt sich die Frage, ob sich so schnell entsprechendes Fachwissen aneignen lässt.“
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