Die goldenen Steine im Pflaster, kaum größer als ein Buch, begegnen einem auf den Straßen von Speyer – unscheinbar auf den ersten Blick, und doch tragen sie eine tiefe Bedeutung in sich. Die sogenannten Stolpersteine, geschaffen vom Künstler Gunter Demnig, erinnern an die Schicksale der Juden und anderer Opfer des Nationalsozialismus, die einst in unserer Stadt lebten und dann vertrieben oder ermordet wurden. Sie stehen vor den Häusern, in denen diese Menschen wohnten, arbeiteten und ihren Alltag lebten, bis ihnen dieser durch das Regime brutal entrissen wurde.
Es ist ein bedrückendes Gefühl, vor den Häusern zu stehen, die einst von jüdischen Familien bewohnt waren. Ein Haus, das früher vor Leben sprühte, wird nun von einem stillen Gedenkstein vor der Tür begleitet, der an das unsägliche Leid erinnert. Man liest die Namen, das Geburtsjahr, die Deportationsdaten, vielleicht auch den Todestag, und für einen Moment durchdringt die Gegenwart das unsichtbare Band zur Vergangenheit. Man spürt den Verlust – nicht nur den dieser Menschen, sondern auch den Verlust ihrer Geschichten, ihrer Träume, ihrer Zukunft, die nie sein durfte.
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