
Der Schipka-Pass ist wieder offen – und das ist gut so.
Wir als Speyerer Wählergruppe haben der Restaurierung bewusst zugestimmt. Warum? Weil dieses Viadukt mehr ist als Beton, Stahl und Schienen. Es gehört zur Identität Speyers. Punkt.
Ja, die Kosten sind explodiert. Das ärgert uns genauso wie viele Bürgerinnen und Bürger. Bei der Sanierung historischer Bauwerke zeigt sich leider oft erst während der Umsetzung, was wirklich im Verborgenen steckt. Wer schon einmal ein altes Haus saniert hat, weiß: Man plant – und dann plant die Realität mit.
Aber: Verständnis für Probleme darf nicht zu einem Freifahrtschein werden.
Wir fordern mehr Transparenz und besser abgesicherte Planungen. Es kann nicht sein, dass wiederholt zusätzliches Geld nachgeschossen werden muss und der Stadtrat jedes Mal zu hören bekommt: „Das war jetzt wirklich die letzte Erhöhung.“ Vertrauen lebt von Verlässlichkeit – und genau daran hat es zuletzt gefehlt.
Aus diesem Grund haben wir die weitere Kostensteigerung im letzten Stadtrat nicht unterstützt, obwohl uns der Schutz unserer historischen Bauten sehr am Herzen liegt. Verantwortung für das kulturelle Erbe heißt für uns auch Verantwortung für einen ehrlichen und nachvollziehbaren Umgang mit öffentlichen Mitteln.
Trotzdem bleibt unsere Grundhaltung klar:
Historische Bauten machen Speyer liebenswert. In der Vergangenheit wurden zu viele Gebäude abgerissen, neu gebaut – und keine 30 Jahre später wieder entsorgt. Das ist weder nachhaltig noch klug.
Der Erhalt geschichtsträchtiger Bauwerke ist kein Luxus, sondern ein Erbe für zukünftige Generationen. Geschichte kann man nicht nachbauen, wenn sie einmal verschwunden ist.
Der Schipka-Pass bleibt ein Teil von Speyer.
Jetzt braucht es Lehren aus diesem Projekt – damit Denkmalschutz, Kostenkontrolle und Transparenz künftig besser zusammenfinden.
Speyerer Wählergruppe – seit 1956 für eine Stadt mit Charakter, Geschichte und Verantwortung.